Jedes Lebensmittel auf der Welt, mit Ausnahme von frischem Kokoswasser, ist an sich ungesund. Würde man Lebensmittel per Infusion direkt ins Blut leiten, wären auch bei Grünen Smoothies, Beeren, Wildkräutern, bestem Gemüse, Sprossen, Hanfsamen oder was auch immer die Folgen ausgesprochen negativ.

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Nur Wasser aus der Kokosnuss kann tatsächlich als Infusion genutzt werden, wie aus südpazifischen Inselregionen, in denen dies in Kliniken in Ermangelung von Infusionsflüssigkeit getan wurde, bekannt ist. Es ist die Fähigkeit des Verdauungsfeuers, in der ayurvedischen Medizin Agni genannt, Lebensmittel so in kleinste molekulare Bestandteile und in unspezifische Energie oder Prana zu zerkleinern, so dass der Körper sich aus dieser formlosen Masse an Molekülen und Energie/Prana sich das nehmen kann, was er braucht, um seine eigene spezifische Energie und Substanz zu aufzubauen. Zu wenig Agni bedeutet einfach, dass Nahrung zu viel von ihren spezifischen Eigenschaften behält, wenn sie ins Blut tritt. Diese spezifischen Eigenschaften sind für die Pflanze oder das Tier, von denen die Nahrung stammt, passend, aber in vielen Fällen nicht für den Menschen.

Die wahre Ursache fast aller Unverträglichkeiten auf natürliche Lebensmittel ist schwaches Agni.

Ich meine damit nicht, denaturierte Industrienahrung nicht zu vertragen, was eine durchaus gesunde Reaktion sein kann. Aber die Verbreitung von Problemen, die Menschen heutzutage mit Gluten, Milch, Nüssen, Fruchtzucker und vielen anderen Lebensmitteln und ihren Bestandteilen haben, ist nicht gesund. Nehmen wir als Beispiel den Modetrend der glutenfreien Ernährung: Von ihren Vertretern wird gerne behauptet, der moderne Weizen haben viel mehr Gluten, als in früheren Zeiten. Aber stimmt das wirklich? Wer einmal Kamut pur gegessen hat, kennt diesen lustigen Effekt, dass man beim Kauen von Kamut irgendwann einen Kaugummi im Mund hat, das geschieht auch, wenn man den Kamut ankeimen lässt.

Der Glutengehalt dieses Ur-Weizens, der vor Jahrtausenden in Ägypten angebaut wurde, ist viel höher, als beim modernen Zuchtweizen.

Anthropologische Studien über frühe menschliche Bevölkerungen haben ergeben, dass nach den Eiszeiten, als die Menschen die Wälder aufgrund der Klimaveränderungen teilweise verließen, wilde Gräser, also wilde Urformen von Weizen ein Grundnahrungsmittel wurden.

Gluten besteht aus zwei Bestandteilen, Gliadin und Glutenin, die sich erst durch Wasser zu Gluten verbinden. Deshalb wirkt glutenhaltiges Mehl nur mit Wasser als Bindemittel, die Klebereigenschaften von Gluten sind im trockenen Mehl noch nicht vorhanden. Nun wird alpha-Gliadin generell als die problematische Substanz bei der Glutenunverträglichkeit angesehen. Die alten Wildgetreide, die Menschen vor hunderttausenden von Jahren gegessen haben, weisen einen deutlich höheren Gehalt an alpha-Gliadin auf, als moderner Zuchtweizen. Bauern bevorzugten im Laufe der Zeit große, stärkereiche Körner, die weniger Eiweiß und damit Gluten enthalten, weil sich diese leichter ernten ließen. Da Brot erst im Mittelalter zur häufigsten Verarbeitungsform von Getreide wurde (bis dahin war es die Getreidegrütze, also das antike Müsli), waren die Klebereigenschaften des Gluten nicht besonders gefragt. Auch die neuen Weizenzüchtungen der letzten 100 Jahre, die den Glutengehalt für bessere Backeigenschaften wieder erhöht haben, kommen nicht an den Glutengehealt von Kamut und Wildweizen heran.

Bei starkem Agni sind Gluten, Nüsse, Fruktose aus gesunden Früchten, rohes Gemüse, Lektine aus Nachtschattengewächsen, Hülsenfrüchten und Getreide und viele andere der üblichen Verdächtigen in Bezug auf Unverträglichkeiten kein Problem.

Ursprüngliche Lebensmittel als Agni-Stärker

Ursprüngliche Lebensmittel, wie Gemüse mit samenfestem Saatgut, Grünpflanzen wie Wildkräuter, Grünkohl, Feldsalat, Römersalat, Gartenkräuter, Oliven, Nüsse, Samen, Ur-Getreide wie Emmer, Einkorn, Kamut, Dinkel, Hafer und auch Milchprodukte von Tieren, die Gras und Heu fressen, ihre Hörner behalten bei denen die Jungtiere nicht zu früh von der Mutter getrennt werden, können bei starkem Agni den Körper gesund ernähren. Überzüchtete Lebensmittel, wie kernlose Trauben, Früchte, die vom unreifen Zustand schnell faulen, ohne richtig nachzureifen, manche moderne Getreidesorten, Tierprodukte aus nichtartgerechter Tierhaltung, können sich direkt schwächend auf das Agni auswirken. Agni stärkt sich selbst, in dem es starkes Prana, also starke Lebensenergie der Nahrung zerlegen muss, damit der Körper sein eigenes spezifisches Prana daraus macht. Ist die Nahrung von vorneherein energetisch schwach, kann sie vielleicht momentan leicht verdaulich sein.

Raffinierter Zucker ist an sich leicht verdaulich, schwächt aber die Verdauung, wie kaum etwas Anderes.

Gekochte Nahrung ist dann leichter verdaulich, wenn das Agni bereits schwach ist, aber starkes Agni kommt mit Rohkost gut zurecht. Agni ist wie ein Muskel, der Tätigkeit braucht, um sich zu stärken. Ursprüngliche Lebensmittel sind wichtig, um einerseits dem Körper Prana und Mikronährstoffe zuzufügen und andererseits dem Agni zu signalisieren, dass es etwas zu tun gibt.

Eine Studie von 2013, veröffentlicht in European Journal of Clinical Nutrition, verglich die Wirkungen von Kamut und modernem Weizen auf die Entzündungsmarker im Körper bei gesunden Menschen ohne Glutensensitivität oder anderen Verdauungsproblemen (also relativ gutem Agni). Nach acht Wochen zeigte sich bei der Gruppe, die Kamut gegessen hatte, eine Verringerung der Entzündungsparameter im Blut um 50% gegenüber der Kontrollgruppe, die modernen Weizen mit halb so viel Gluten gegessen hatte. Dies verdeutlicht, wie sehr die Ursprünglichkeit von Lebensmitteln und die Stärke des Agni darüber entscheiden, wie ein scheinbarer Ernährungs-Bösewicht wie Gluten verarbeitet wird. Würde man eine solche Studie mit Menschen durchführen die bereits an Leaky Gut, also sehr schwachem Agni leiden, würden die Ergebnisse möglicherweise anders ausfallen.

Starke Lebensenergie = starkes Agni = keine Esssüchte

Die Verwendung ursprünglicher Lebensmittel ist allerding noch nicht ausreichend, um ein starkes Agni zu gewährleisten. Kaum jemand in der heutigen westlichen Welt ist ausschließlich mit gesunder Nahrung aufgewachsen, verbringt den Großteil des Tages in der Natur und mit körperlicher Tätigkeit. Diese Faktoren würden dazu führen, dass die eigene Lebensenergie generell und das Verdauungsfeuer Agni im Besonderen immer stark wären. Aber die meisten von uns haben ihre Verdauungsenergie durch frühere Ernährungsgewohnheiten, viel Sitzen auf Stühlen und Zeit in geschlossenen Räumen schon deutlich geschwächt, so dass eine Regeneration und Wiederbelebung dringend geboten ist. Ich sehe die restriktiven Ernährungsformen, wie Glutenfrei, entweder nur Rohkost oder Vermeidung von Rohkost, starke Reduktion von Früchten etc. als ungeeignet an, um das Problem des schwachen Agni zu lösen. Wenn meine Muskeln atrophiert sind, muss ich vielleicht kurzfristig manche Bewegungen meiden, um meinen Körper nicht zu schädigen, aber immer weniger Bewegung ist nicht die Lösung.

Ich beobachte in der Praxis häufig, dass wenn Menschen mal aufgrund von schwacher Verdauung, Leaky Gut und anderen Problemen mit glutenfreier Ernährung oder dem Verzicht auf Fruchtzucker anfangen, sie sich kurzfristig besser fühlen, aber nach einiger Zeit neue Unverträglichkeiten hinzukommen. Irgendwann besteht die Ernährung dann aus einer sehr langen Verbotsliste.

Ein weiteres Problem von schwacher Lebensenergie und schwachem Agni ist auch, dass es Essen sehr attraktiv macht, um den aktuellen energetischen Zustand zu überdecken. Wenn Menschen aus Langeweile, Frust oder Lust ohne echten Hunger essen, versuchen sie im Grunde, eine Irritation ihrer Lebensenergie auszugleichen. Zu viel zu essen, selbst von den besten ursprünglichen Lebensmitteln, wird sich nachteilig auf die Verdauung und die Gesundheit auswirken. Ein Grund für Glutenunverträglichkeiten besteht auch darin, dass Menschen heute Brötchen am Morgen, Pasta am Mittag, Kuchen am Nachmittag und Brot am Abend essen. In früheren Zeiten war Getreide, dass im Sommer und Herbst geerntet wurde, ein Wintervorrat. Früchte wurden überwiegend im Sommer gegessen und Äpfel wurden für den Herbst und Winter gelagert. Heute leiden Menschen auch deswegen an Fruktoseintoleranz, weil es immer alles an Früchten gibt, ob Saison dafür ist, oder nicht.

Aber Überessen und Unzufriedenheit im Körper, die mehr Esslust erzeugt, als es für uns gut ist, sind einfach Symptome schwacher Lebensenergie. Deshalb ist die Königsdisziplin der Stärkung unseres Verdauungsfeuers die Stärkung der Lebensenergie allgemein.

Lebensenergie führt zu gesunder Ernährung mit guter Verdauung

Ich bin mir bewusst, dass ich mich bei dem Thema Lebensenergie wiederhole, aber das hat gute Gründe. Ich erlebe immer noch viele Menschen, die versuchen, ihre Probleme mit der Ernährung nur über die Ernährung in den Griff zu bekommen. Das führt dann zu sehr restriktiven Ernährungsformen, vielen Kuren, von denen manche wirken und manche nicht, aber vor allem zu nicht zufriedenstellenden Ergebnissen.

Wir brauchen starke Lebensenergie, die zu starkem Agni führt, um uns gesund ernähren zu können.

Mit schwachem Agni sind wir sehr anfällig für reines Lustessen, Frustessen, Unterzuckerung, schlechte Verdauung, Leaky Gut, Unverträglichkeiten oder einfach nicht so guten Ergebnissen trotz sehr guter Ernährung.

Tummo als effektivster Einstieg in stärkere Lebensenergie

Nach Jahrzenten des Vergleichens und Auswertens verschiedener Methoden zur Steigerung des Lebensenergie ist für mich Tummo von besonderem Wert und zwar aus folgenden Gründen:

  1. Unter den wirklich effektiven Methoden ist Tummo ungewöhnlich leicht zu lernen. Ein Wochenende reicht dafür völlig aus. Wer also einen sehr wirksamen Einstieg in stärkere Lebensenergie sucht, ist hier mit wenig Aufwand und viel Gewinn dabei.
  2. Tummo löst das für eine gesunde Verdauung, ein gesundes Immunsystem und allgemeine Stressresilienz wichtigste Problem der heutigen Zeit: Die Temperaturregulation des Körpers. Die durchschnittliche Körpertemperatur der Menschen hat in den letzten 50 Jahren um 0,5 Grad abgenommen. Bei chronischer Untertemperatur im Körperinneren, die auch von noch so heißen Wetterperioden nicht verändert wird, ist das Agni schwach, Gastrin, das wichtigste Verdauungshormon wird nicht ausreichend gebildet. Tummo reguliert die innere Körpertemperatur, was uns gleichzeitig auch gegen äußere Kälte und Hitze resilienter macht.
  3. Tummo reduziert Entzündungen im Körper.
  4. Tummo verbessert den Sauerstofftransport vom Blut zu den Zellen.
  5. Tummo stärkt das Agni schneller und effektiver, als jede andere mir bekannte Methode.

Wenn wir ja ohnehin bereit sind, unsere Gesundheit in unsere eigenen Hände zu legen und uns um unsere Ernährung zu kümmern, macht es Sinn, die Basis für eine gesunde Ernährung im eigenen Körper zu legen. Diese besteht nun mal aus starkem Agni und generell starker Lebensenergie. Ernährung ist nicht dazu da, unsere Lebensenergie zu stärken, sondern auf der Basis einer bereits starken Lebensenergie ein ästhetischer Genuss zu sein, der unsere Energie weiter belebt. So werden wir frei davon, Ernährung als Problemlösung zu empfinden und ein gesunder Lebensstil wird mehr zu einer sinnlichen Kunst und Ästhetik.

Agni mit Proteasen stärken

Während die Magensäure das passende Milieu für die Eiweißverdauung schafft, übernehmen Proteasen – Enzyme, die Proteine spalten – die Aufgabe, Eiweiß in Peptide (kürzere Aminosäurenketten) und diese dann in einzelne Aminosäuren zu zerlegen.

Alle körpereigenen Verdauungsenzyme, so auch die Proteasen, werden von der Bauchspeicheldrüse produziert.

Unsere moderne Lebensweise – viel Getreide, zu viel konzentriertes Eiweiß in Form von Fleisch, Eiern, Milchprodukten und bei Veganern in Form von Sojaprodukten, Seitan, Lupineneiweiß bedingt eine Situation, in der die menschliche Bauchspeicheldrüse viel mehr Verdauungsenzyme bereitstellen muss, als das unter komplett natürlichen Lebensbedingungen der Fall wäre. Daher komme ich zu der Schlussfolgerung, dass unsere Bauchspeicheldrüse mit dem unserem modernen Lebensstil komplett überfordert ist.

Wer also seinen Körper bei der Verwertung von Nahrungseiweißen unterstützen möchte, rate ich dazu, zusätzlich Proteasen als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.

Ein besonders hochwertiges Produkt für eine deutlich verbesserte Proteinverdauung bietet die Firma OIAIO an: Dieses Produkt enthält konzentrierte Proteasen aus Früchten und Zink in einer leicht assimilierbaren Form. Zink ist als Mikronährstoff für den Aufbau und die Verwertung körpereigener Proteine besonders wichtig. Da Zinkmangel sehr weit verbreitet ist, ergänzt dieses Spurenelement die enthaltenen Enzyme ideal, was die Voraussetzungen dafür schafft, dass Nahrungsproteine zunächst im Verdauungstrakt effektiv gespalten und dann im Körper zu körpereigenen Proteinen zusammengebaut werden können.

Was eine Nahrungsergänzung mit Proteasen erreichen kann

Durch die Einnahme zusätzlicher Proteasen werden drei ganz wesentliche Effekte für die Gesundheit erzielt:

  1. Proteine werden effektiver in Aminosäuren zerlegt.
  2. Der Körper kann auch mit moderaten Eiweißmengen gut versorgt werden und das Problem der Eiweißspeicherung wird vermieden.
  3. Es gelangt weniger unverdautes Eiweiß in den mittleren und unteren
    Dünndarmabschnitt und anschließend in den Dickdarm, wodurch Probleme wie Leaky Gut und negative Auswirkungen auf die Darmflora durch Fäulnisprozesse vermieden werden.

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Mein neues Buch „Der Protein-Optimierer ist da“!

Wer die Thematik der Proteinverdauung inkl. der Rolle der Proteasen detaillierter kennen lernen möchte, verweise ich hiermit auf mein neues Buch „Der Protein-Optimierer“.

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Bild: Joshua Newton on Unsplash

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