Wenn es stimmt, dass unsere Vorfahren als Jäger und Sammlerinnen gelebt haben, so könnte man Jagd und in gewissem Ausmaß Kampf zum Schutz der Sippe als wesentliche männliche Tätigkeiten und Archetypen ansehen. Frauen hingegen haben schon immer Kinder geboren, gestillt, sich um ihre Betreuung gekümmert, Ressourcen auf weniger aggressive Weise besorgt, als Männer und lebensspendende, nährende Funktionen verkörpert.
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Kulturell und wissenschaftlich haben beide Geschlechter die Menschheit bereichert, wobei die Leistungen von Frauen weitgehend unsichtbar gemacht wurden, weil die Dominanz des männlichen Prinzips im Denken von Menschen (davon sind Frauen oft ähnlich betroffen, wie Männer) gar nicht anders kann, als Frauen zu übersehen.
Ein kleines Rätsel: Von wem stammen die folgenden zwei Zitate?
Zitat 1: „Das männliche Prinzip ist das hochwertige und bestimmende Prinzip der Natur, das weibliche stellt eine minderwertige Abweichung dar.“
Zitat 2: „Gegen ein wenig Gleichberechtigung der Frau hat niemand etwas einzuwenden. Aber gegen die volle Gleichberechtigung spricht ja schon die Natur.“
Und wer hat nun derartige Worte der Weisheit von sich gegeben?
Zitat 1 stammt von Aristoteles, Zitat 2 vom damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel, er sagte dies tatsächlich bei einer Rede zum Weltfrauentag 1974.
Unsichtbare Frauen
Kleiner Test: Das Wort „Genie“ – an welche historische Personen denken wir dabei? In der Regel hört man Einstein oder Mozart, fast nie hingegen hört man von Barbara Strozzi, der produktivsten Komponistin klassischer Musik im 17. Jahrhundert oder von Rosalind Franklin, die in Wirklichkeit den Löwinnen-Anteil der Entdeckung der DNA leistete. James Watson und Francis Crick gaben ihre Ergebnisse ohne ihr Einverständnis als ihre aus und erhielten daraufhin den Nobelpreis.
Die Liste vergessener Frauen und ihrer Leistungen könnte ein Buch füllen…
Die New Yorker Philharmonie hatte bis in die 1970er Jahre fast keine Musikerinnen in ihrem Ensemble, obwohl sich viele Absolventinnen angesehener Musikschulen bewarben. Als das blinde Vorspielen eingeführt wurde, bei der die Entscheidungsträger nur die Musik der Kandidat/innen hörten und sie nicht sehen konnte, stieg die Quote der engagierten Frauen sprunghaft an.
Männer müssen keine ausgemachten Chauvinisten sein, um Frauen und Männer im Vergleich nicht objektiv bewerten zu können. Frauen können es nämlich auch oftmals nicht. Diese Phänomene sind systemisch und in der kollektiven Psyche verankert. Ein Beispiel: Wenn man 5jährige Kinder fragt, ob sie ein Spiel spielen wollen, das für richtig schlaue Kinder gemacht ist, sind Jungs und Mädchen gleichermaßen interessiert. Im Alter von 6-8 Jahren sinkt die Quote der Mädchen, die ein solches Spiel spielen wollen, dramatisch, während die Quote der interessierten Jungs gleich bleibt. Die Schule lehrt eben auch, sicher ohne böse Absicht, dass Mädchen weniger schlau sind. Natürlich steht das auf keinem Lehrplan, kollektive Mechanismen greifen aber auch, wenn sie unsichtbar sind.
Wer dieses Thema, das hier nur gestreift werden kann, vertiefen möchte, sollte das ausgezeichnete Buch „Unsichtbare Frauen“ von Caroline Criado-Perez lesen.
Was hat das mit Medizin zu tun?
Wir können Leben fördern und nähren und wir können Krankheit und vermutete krankmachende Faktoren bekämpfen. Beide Prinzipien haben ihre Berechtigung, beide sind wichtig. Der yang-betonte Aspekt der Medizin, wie effektive Operationen und wirksame Intensivmaßnahmen in akut lebensbedrohlichen Situationen, ist ein großer Segen, den ich sicher nicht missen möchte. Doch die moderne Medizin ist völlig einseitig vom männlichen Jäger- und Krieger-Archetyp bestimmt. Dabei spielt es keine Rolle, ob Männer oder Frauen medizinische Forschung betreiben oder gesundheitspolitische Entscheidungen treffen.
Im 19. Jahrhundert boten Rudolf Virchow, Claude Bechamp und andere Ganzheitsmediziner die Feldtheorie an, die sagte, dass Mikroben nur dann Krankheiten verursachen, wenn es dem Lebewesen an der richtigen Nahrung, sowohl körperlich wie auch seelisch, fehlt. Diese Sichtweise erkennt die Wichtigkeit des lebensspendenden weiblichen Prinzips an. Dagegen sahen Louis Pasteur und Robert Koch Medizin als einen Krieg gegen Mikroben, die Feinde, die einfach als gefährlich galten und vernichtet werden müssen.
Pasteur ging so weit zu glauben, nur ein absolut keimfreier Körper sein vor Krankheit sicher, dass mutet schon an Ideen von totalem Krieg und Genozid an und natürlich wäre ohne die Kooperation mit Bakterien kein Mensch lebensfähig. Durchgesetz hat sich die Keimtheorie, obwohl sie niemals die bessere wissenschaftliche Datenlage vorweisen konnte.
Als Arthur Penfold 1922 entdeckte, das Manuka -Öl hocheffektiv gegen Viren, Bakterien und Pilze wirkt, ohne ungünstige Nebenwirkungen, gab es wenig Interesse in der medizinischen Wissenschaft. Ein Kritiker von Penfold sagte, es sei geradezu weibisch, zu glauben, ein altes Naturheilmittel, dass keine Nebenwirkungen hätte, könne nützlich sein. Als sechs Jahre später Alexander Flemming Penicillin entdeckte, war die Begeisterung in der Medizin riesig. Obwohl auch ein Naturprodukt hatte Penicillin ordentlich Nebenwirkungen.
Krieg ohne Verluste und Kollateralschäden ist ja auch nicht das Wahre. Wer will schon einen Action-Film ohne einen Haufen Leichen sehen?
Wissenschaftlich und damit rein nüchtern betrachtet, ist die bessere Wirkungsevidenz von Manuka-Öl, CDL und anderen sanften Mittel gegenüber Antibiotika belegt. Aber der männliche Prototyp, ob im Gehirn von Männern oder Frauen in der Medizin verankert, denkt eben, dass „Anti-Biotika“, wörtlich, „gegen das Leben“, stärker sein müssen, als jener sanfte „Weiberkram“.
Das männliche Prinzip, das sich von seiner Vervollständigung durch das weibliche Prinzip entkoppelt hat, muss sich selbst dadurch in seiner Wichtigkeit bestätigen, dass es überall Feinde sieht. Hier bieten sich Viren, diese in der Biologie nicht einmal als Lebewesen durchgehenden Erbgutschnipsel mit Hülle, geradezu an. Viren kann man auf abstruse Weise herbeitesten, in dem man PCR zweckentfremdet, ein Verfahren, dass für die Genforschung und Forensik bestimmt war und gar keine Infektionen nachweisen kann. An dieser Stelle sei nochmals auf das exzellente Buch „Virus-Wahn“ von Torsten Engelbrecht und Dr. Claus Köhnlein hingewiesen, in dem mit sehr gut recherchierten Quellen dieser Mechanismus sehr klar dargelegt wird.
Im Krieg mit Corona
Joe Biden sagte während seiner Wahlkampagne um die US-Präsidentschaft wiederholt „wir sind im Krieg mit dem Corona-Virus.“ Und genauso agieren die meisten Regierungen der Welt. Kampf gegen das Feindbild Virus um jeden Preis. Dabei ist wissenschaftlich exzellent dokumentiert, dass eine ausreichende Vitamin D-Versorgung die Todesraten bei Grippe um 75% reduziert. Welche Regierung hat ein Programm zur Vitamin D-Versorgung in Altenheimen erlassen? Kontakt und Berührung sind nachweislich enorm starke Immunbooster. Aber im Krieg muss auf das Leben verzichtet werden, so will es das hypermaskuline Denken. Die körperliche und psychische Gesundheit von Kindern, die nun durch FFP 2-Masken Formaldehyd und Mikroplastik einatmen und überall darauf konditioniert werden, dass die natürlichsten lebensfördernden Dinge im kindlichen Leben, Kontakt, Berührung, ungezwungenes Spiel, gefährlich sind, interessiert die Politik ebenso wenig, wie sich Kriegsparteien dafür interessieren, was sie Zivilisten antun.
Intelligente Menschen können die dümmsten Ideen glauben
Wir werden wahrscheinlich noch diverse Auflagen dieser kriegerischen Sichtweise von Viren, Pandemien und anderen vermuteten Gesundheitsbedrohungen erleben, während wir weiter Industrienahrung an Kinder verfüttern, unfassbare Mengen Uran mit Kunstdünger in die Naturkreisläufe einschleusen und 5G installieren. Erst wenn Frauen als individuelle Menschen, die gesellschaftlichen Leistungen und Bedürfnisse von Frauen allgemein und das weibliche Prinzip des lebensspendenden Agierens wieder gewürdigt werden, wird es meiner Meinung nach Veränderungen im medizinischen Denken geben können.
Mit Intelligenz im herkömmlichen Sinne hat das nichts zu tun – wie Derek Blake, ehemaliger Frontmann einer weißen rassistischen Organisation und heute bekennender Anti-Rassist so schön sagt: „Intelligente Menschen können die dümmsten Ideen glauben.“
Yin und Yang
Um es klar zu sagen: Ich bin überhaupt nicht gegen das männliche Prinzip, eine gesunde, auf konstruktive Ziele gerichtete Aggression ist unschätzbar wichtig für das Leben und kann von Frauen und Männern wunderbar im Gleichgewicht mit dem yin-Aspekt des Lebens verkörpert werden.
In meinen Kursen betone ich auch den gesund-aggressiven Aspekt von Selbstliebe, der einfach das, was uns und unserem Umfeld nicht gut tut, klar und kraftvoll aus dem Leben verabschiedet. Alte Traditionen kannten die gute Ausgewogenheit zwischen yin und yang, dass in jedem Menschen, ob Mann oder Frau, erreicht werden kann. Wir können uns selbst dahingehend überprüfen und schauen, wie ausgewogen wir in unsere Balance von yin und yang sind. Das ist nicht immer leicht und bequem und die Kultur, die uns umgibt, bietet dafür wenig Unterstützung. Seien wir also auch nicht wütend auf Menschen, die im männlich-dominierten Denken gefangen sind und aus ihrer Sicht das Richtige tun, um eine Gefahr abzuwenden. Wenn wir bei uns selbst anfangen und lebensspendenden und gesund-aggressive Aspekte unserer Lebensenergie in eine fruchtbare Synergie bringen, leisten wir wahrscheinlich einen recht nützlich Dienst am Allgemeinwohl.
Bild: Shoeib Abolhassani auf Unsplash