Ein durchaus heikles Thema in der ganzheitlichen Gesundheitskultur ist die sinnvolle Behandlung von Krebserkrankungen. Natürlich werde ich oft gefragt, wozu ich denn raten und wovon ich abraten würde, wenn es um eine bestimmte Krebsart geht. Hier meine Tipps.

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Ich halte zunächst einmal wenig von pauschalen Konzepten und distanziere mich klar von manchen Strömungen in der Alternativmedizin, die von sich behaupten, die wahren Ursachen von Krebs und die absolut beste Behandlungsmethode zu kennen. Außerdem halte ich nichts davon, die Schulmedizin zu einem Feindbild zu machen und generell alles für gut zu halten, was nicht schulmedizinisch ist.

Krebs hat viele Ursachen

Krebs ist meiner besten Einschätzung nach ein ausgesprochen multikausales Geschehen mit vielen möglichen Faktoren, die in jedem Einzelfall unterschiedlich gewichtet sein können. Eine seriöse Krebstherapie muss zunächst einmal Zeit für den Patienten im Gepäck haben, ein wirkliches Eingehen auf die körperliche und psychische Situation muss gegeben sein. Es gibt nun sowohl in der Schulmedizin als auch in der Alternativmedizin Kliniken und Ärzte, die das anbieten, andere wiederum nicht.

Was meiner Erfahrung nach gut funktioniert

Ich habe in meiner Zeit als Gesundheitsberater bislang einige Hundert Krebsfälle beobachten können. Nach meinem besten Wissen und Gewissen kann ich momentan folgende Empfehlungen geben, die nicht der Weisheit letzter Schluss sind, in der Praxis aber eine gewisse Konstanz an Wirksamkeit aufgezeigt haben:

  • Eine umfassende, nicht ideologisch gefärbte Aufklärung über die Krankheit sollte in jedem Fall erfolgen. Sehr gute Erfahrungen haben meine Klienten z.B. mit dem Ganimed-Verein in Heidelberg unter der Leitung von Dr. Irmey gemacht. Hier wird kompetent und mit Einfühlungsvermögen beraten, und viele Menschen fühlen sich durch diese Beratung darin gestärkt, den für sie richtigen Weg im Umgang mit der Krankheit zu gehen. Mehr Informationen unter ganimedheidelberg.de
  • Im Bereich der Ernährung und Entgiftung des Körpers empfehle ich nachdrücklich die Arbeit von Dr. John Switzer, der beeindruckende Erfolge mit seinem gut durchdachten Konzept hat. Ich kenne Menschen, die durch Dr. Switzers Ansatz von Krebs geheilt wurden, und sehe bei ihm auch den großen Vorteil, dass er ein realistisches Bild von den Möglichkeiten der Heilung durch Ernährung zeichnet. Die Ernährung und Entgiftung des Körpers birgt zwar große Möglichkeiten zur Aktivierung von Selbstheilung, allerdings gibt es auch oft verklärte Idealisierungen einer bestimmten Ernährungsweise. Die Arbeit von Dr. Switzer ist erfrischend unideologisch und pragmatisch. Mehr Informationen dazu gibt es unter: ein-langes-leben.de
  • Natürlich kann man sofort in der Ernährung beginnen, sinnvolle Maßnahmen gegen Krebs durchzuführen, auch wenn man noch keine spezifische Kur unter Anleitung von einem kompetenten Fachmann wie Dr. Switzer macht. Zum Einstieg in eine hilfreiche Ernährung bei Krebs sollte 3–5 Tage mit basischen Tees und ohne Säfte gefastet werden, um die Kohlenhydratspeicher des Körpers zu leeren. Krebszellen haben einen überhöhten Glukosebedarf und können kein Fett zur Energiegewinnung verbrennen. Wenn diese Entleerung der Kohlenhydratspeicher erfolgt ist, sollte auf stärkehaltige Produkte wie Getreide, Kartoffeln etc. und selbstverständlich auf jede Art von raffiniertem Zucker komplett verzichtet werden, um den Krebszellen ihre Nahrung zu entziehen, während man den Körper mit grünen Smoothies, rohen Fetten wie Kokosöl, Rohmilchbutter, Chiasamen und generell einer gemüsebetonten, rohkostreichen Ernährung versorgt. Gelegentliche Fastentage sind dabei eine gute Idee. Dennoch ist es empfehlenswert, eine Kur unter Anleitung durchzuführen.
  • Die Liste der bei Krebs möglicherweise sinnvollen Nahrungsergänzungsmittel ist lang: Glutathion, Kurkuma, Krillöl, Uqinuinol, Selen, MSM, Natriumthiosulfat und viele andere Substanzen können potenziell bei Krebs Sinn machen. Doch man kann nicht alles nehmen, was es in diesem Bereich gibt, und hier ist eben eine fachliche Anleitung, die auf den einzelnen Menschen eingeht, sinnvoll.
  • Was Chemotherapie angeht, so gibt es schon seit Jahren eine wirklich sinnvolle Alternative zu den herkömmlichen Vorgehensweisen, bei denen die hohen Dosierungen der Medikamente starke Nebenwirkungen verursachen: die sog. „Insulinpotenzierte Chemotherapie“. Hier wird die Tatsache genutzt, dass Krebszellen einen übermäßigen Glukosebedarf haben und eine kleine Dosis Insulin auf nüchternen Magen die Krebszellen öffnet oder markiert, sodass eine anschließend verabreichte Dosis Chemo wirklich überwiegend die Krebszellen erreicht und eben nicht den Körper umfassend belastet. Sehr viel geringere Nebenwirkungen und ein tatsächlich erhöhter Wirkungsgrad bei manchen Krebsarten sind die Vorteile dieses Ansatzes, der auch für viele Menschen ein guter Kompromiss sein kann, die sich zwischen der Sichtweise der Schulmedizin und alternativmedizinischen Sichtweise hin und hergerissen fühlen. Informationen dazu unter: http://www.iptinsulin-potenzierte-therapie.info/de/
  • Infusionen mit Natriumbikarbonat in Kombination mit der Anwendung von transdermalem Magnesium (sog. „Magnesiumöl“) haben sich als unterstützende Maßnahme sehr gut bewährt. Ich würde nicht darauf setzen, mit Natriumbikarbonat und Magnesium allein Krebs zu heilen, aber die Heilungschancen erhöhen kann man mit dieser Kombination sehr wahrscheinlich. Viele Ärzte und Heilpraktiker bieten inzwischen solche Infusionen bei Krebs an.
  • Graviola als Heilpflanze war in Deutschland einige Jahre schwer zu bekommen, ist aber, wenn sie denn erhältlich ist, ausgesprochen empfehlenswert. Der amerikanische Krebsarzt Dr. James Hawer, den ich sehr schätze, hat mir gegenüber wiederholt erklärt, dass nach seiner Erfahrung Graviola die effektivste Substanz der Naturheilkunde bei der Behandlung von Krebs ist. Ich habe etliche Menschen getroffen, die mit der Anwendung von Graviola auf der Basis einer sehr guten Ernährung und anderer therapeutischer Maßnahmen sehr gute Erfahrungen gemacht haben.

Scharlatanerie gibt es auch in der Alternativmedizin

Natürlich bin ich eher im Spektrum der ganzheitlichen Sichtweise der menschlichen Gesundheit zu Hause. Ich hatte selbst als Jugendlicher Gesundheitsprobleme, die durch schulmedizinische Verfahren nicht besser wurden und durch solch (aus damaliger Sicht) obskure Dinge wie Qigong und Rohkosternährung verschwanden. Aber ich bin nicht betriebsblind, verfalle keiner einseitigen Sichtweise, denn leider gibt es gerade in Bezug auf Krebs auch reichlich unseriöse Ansätze in der Alternativmedizin. Einer davon ist die sogenannte neue germanische Medizin nach Dr. Hamer, der gern von „eisernen Naturgesetzen“ spricht und behauptet, in bestimmten psychischen Konflikten die alleinige Ursache für Krebs erkannt zu haben. Den Beitrag psychischer Konflikte zur Krebsentstehung würde ich nie bestreiten. Das Problem mit Hamers Ansatz ist aber, dass hier mit ideologischer Einseitigkeit behauptet wird, allein in diesen Konflikten liege die Ursache von Krebs und alle anderen Erklärungsmodelle und daraus resultierenden Therapien seien von Grund auf wertlos und schädlich. Ich habe unter Hamer-Anhängern immer wieder eine besonders ausgeprägte Aggressivität in der Verurteilung anderer Sichtweisen in puncto Krebs-Behandlung gesehen und die Erschaffung eines Feindbildes „Schulmedizin“, teilweise mit wirklich absurden Gedanken ausgeschmückt.

Die drei Patienten, die ich persönlich kannte und die sich auf die Hilfe von Hamer verließen, erlitten verheerende Folgen dadurch, dass sie logische und sinnvolle Behandlungsmethoden aufgrund des massiven psychischen Drucks, den Hamer ausübte, nicht durchführen ließen.

Es gibt berechtigte Kritik an der Schulmedizin, ebenso kann man ihre Errungenschaften nicht leugnen. Wichtig ist im Falle einer Erkrankung wie Krebs, dass der Mensch im Vordergrund steht. Wenn einem kranken Menschen durch eine Methode, die nicht mein persönlicher Favorit ist, geholfen wird, sollte ich diesen Menschen auch darin bestärken, diese Methode für sich zu nutzen.

Dies verlangt von uns, die wir als Berater oder in Heilberufen tätig sind, eine gewisse Demut und dass wir zugeben können, die „absolut für alle gültigen Naturgesetze“ eben nicht zu kennen.

Wissenschaft ist immer auf dem letzten Stand des Irrtums, wie Winston Churchill so treffend sagte. Das gilt auch für jeden von uns in der uns ganz eigenen Art, wie wir Wissen schaffen.

Bild: Grant Ritchie on Unsplash

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